RPM-Magazin

OHRENTOD – „Zuckerbrot und Peitschenhiebe“

 


2. Album der Wittenberger Jungs um Frontmann Felix Heisgen.

12 Songs, bei denen man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hat auf „nächster Titel“ klicken zu wollen. Man lauscht der Musik und freut sich geradezu auf den nächsten Song der einen unweigerlich in Tanz- Pogo- bzw. Mitwipp-Stimmung versetzt.

Auch im Liveset starten die Jungs mit dem Opener „Ran an den Speck“, der gleich klarstellt was einen erwartet. „Eine Gabe für die Freunde – einen Hieb für jeden Feind“.

Ab hier wird auch klar, „Voll auf die Fresse-Rock`n Roll“ ist genau die Kategorie in der diese Band anzusiedeln ist.

Sehr gut abgemischter Sound mit vielen Elementen (Ska, Rap, Rock), dazu Texte für die man keinen Duden oder ein Studium braucht. Ein bisschen Liebe, ein bisschen Hass, eine Prise Selbstironie und jede Mange Spaß an der Musik, das ist OHRENTOD.

Dem erfahrenen Hörer werden beim hören der Platte 3 Bands in den Sinn kommen, die sicherlich irgendwo ihren Einfluss hinlassen haben.

Die Toten Hosen, Broilers und SPN-X.

Eine Mischung die uns genau ins Herz getroffen hat. Danke Ohrentod.

Bei Song 2 „Falsche Freunde“ erkennt sich vielleicht der ein oder andere wieder, der in seiner Jugend Leute um sich hatte die im Laufe der Zeit durch ihren Umgang und ihre Meinung zu falschen Freunden wurden mit denen man heute und jetzt nichts mehr zu tun haben will.

Mit „Liebe auf Rezept“ zeigen die Jungs eindrucksvoll, dass sie auch ein Liebeslied durch die Ohren und Augen in die Herzen bringen können. Starker Song mit sehenswertem Video. (hier).

Song 4 „Klischee“ Eine Hymne die zum Party machen einlädt, wer da nicht mitswingt macht irgendwas falsch. Mit 4 Akkorden Hits kreieren ist nicht so schwer, oder ?

Milch und Honig“ läd zu einer gedanklichen Flucht ins Traumland ein, in dem es nicht so unerträglich ist, wie hier unter den Menschen und Ihren miesen Eigenschaften.

Man kann bei ziemlich jedem Song relativ schnell in der ersten Refrain-Wiederholung mitsingen, das macht die Songs auch live sehr sympatisch.

Auch Felix hat von Platte 1 zu Platte 2 seine Gesangsfähigkeiten stark verbessert. Was er bei „Gefangen“ schön zum Ausdruck bringt. Er kann nicht nur Laut.

Highlight der Scheibe ist definitiv Song Nr.7 .

Er begeistert groß und klein, jedes Mal wenn der Song hier läuft, reagiert meine Tochter (10 Monate) voller Freude und beginnt zu tanzen.

Die Taktpausen, der Ska-Einfluss, der Text, der Rhythmus, hier passt einfach alles.

Hoch-runter, schwarz-weiß, Freund-Feind, auch hier lässt das Gegenstück zum Gute-Laune-Song „Glücklich vergeben“ nicht lange auf sich warten.

Song Nr.8 heißt „Herbst“ und versetzt einen in genau diese graue, herbstliche und nachdenkliche Stimmung. Hier werden einem im Song und auch im Video dazu (hier) die mittlerweile alltäglichen Grausamkeiten unserer Welt vor Augen geführt. Starker Song.

Pogo im Altersheim“ – Rollstuhl-Rock`n Roll, eine schöne Vorstellung.

Natürlich funktioniert auch immer ein sogenanntes Sauflied. Diesmal mit Akkustikgitarre und jeder Menge Humor. Ein Hoch auf Captain Morgan. „Unser Captain“(hier)

Zeit für die Abrechnung. Eindrucksvoll erklären die Jungs gemeinsam mit Bäm Bambule dass Musik keine Masche ist, sondern Leidenschaft. Man kann durchaus Genres vereinen, man muss einfach offen und tolerant sein. Großes Lob.

Mit Song Nr 12 „Danke“ haben Sie einen Song geschaffen, den jede Band spielen sollte, als Tribute an all die Fans und die Crew die jede Band erst zu dem machen was sie ist.

Auch das Outro bleibt der Linie treu, Zuckerbrot und Peitschenhiebe, sanft und hart.

Alles in Allem ein Album dass in jedem Musikregal stehen sollte. Ich bin mir sicher wir werden in Zukunft noch viel von dieser außergewöhnlichen Band hören.

Absolute Kaufempfehlung.

 

 

Bewertung:

Lyrics: 6 von 7

Sound: 6 von 7

Gesamtwertung: 6 von 7



Genreaufteilung:

Rock: 6 von 7

Punk: 7 von 7

Metal: 4 von 7



OHRENTOD im Web:


http://www.ohrentod-band.de


https://www.facebook.com/ohrentod


Online-Shop:

https://www.ohrentod-band.de/shop/



Das Review wurde geschrieben von Ronny Goldmann